Fallstudie Garbe-Gruppe

2019 Ausgangslage

Die unternehmerische Struktur

Vor dem Einstieg von ADCURAM bestand das 1982 gegründete Familienunternehmen RWGI Holding (Garbe-Gruppe) aus vier Einzelunternehmen, die größtenteils unabhängig voneinander agierten. Mit der RWG I Schicht, RWG I Abbruch & Tiefbau GmbH, Eckhard Garbe GmbH und SSR Schadstoffsanierung Rostock GmbH entwickelte sich die Gruppe im Großraum Berlin kontinuierlich zu einem der führenden Dienstleister für Abbruch, Erdbau, Recycling, Garten- und Landschaftsbau sowie Schadstoffsanierung. Zusätzlich zu den klassischen Leistungen im Bereich Bau und Recycling verfügte die Gruppe über einen umfangreichen Fahrzeugbestand für Transport- und Entsorgung sowie drei unternehmenseigene Recyclinghöfe. Dadurch erarbeitete sich Garbe im Kernmarkt Berlin-Brandenburg eine starke Marktposition mit namhaften Auftraggebern, wie beispielsweis den Senat Berlin, Daimler oder Bayer.

Im Jahr des Erwerbs erwirtschafteten die Gruppenunternehmen einen Gesamtumsatz von rund 52 Millionen Euro und beschäftigten insgesamt 250 Mitarbeitende.

2019 Zentrale Herausforderungen

Ungelöste Nachfolgeregelung und mangelnde Synergieeffekte

Zum Zeitpunkt des Erwerbs stand das Familienunternehmen im Wesentlichen vor folgenden Herausforderungen: Neben der ungelösten Nachfolgeregelung war vor allem die geringe Kooperation und damit einhergehend die kaum genutzten Synergieeffekte zwischen den einzelnen Unternehmen der Gruppe eine wesentliche Herausforderung. Die Bereichsleiter der jeweiligen Gruppenunternehmen fokussierten sich in erster Linie auf die Entwicklung des eigenen Geschäftsbereichs. Hinzu kamen eine mangelhafte Transparenz im Finanzwesen – sowohl über die finanzielle Entwicklung der jeweiligen Bereiche, als auch der Gruppe – sowie zu Teilen unseriös agierende Wettbewerber.

2019/2020 Startschuss der Partnerschaft

Schaffung finanzieller Transparenz und Ausbau des Management-Teams

Im Juli 2019 erwarb ADCURAM 100 Prozent der Unternehmensanteile an der Garbe-Gruppe. Als erfahrener Investor war ADCURAM für das Berliner Familienunternehmen der optimale Partner – nicht nur, um die Nachfolgeregelung nachhaltig anzugehen, sondern auch mit Blick auf die operativen Herausforderungen der Gruppe.
Um diese langfristig zu meistern, stand zu Beginn der Partnerschaft unter anderem die Einführung einer Gruppenstruktur im Fokus. In einem ersten Schritt erfolgte dafür die Etablierung eines kaufmännischen Leiters aus dem ADCURAM-Expertenteam, der als neuer Gruppen-CFO für die Einführung eines einheitlichen Reporting gemäß HGB und IFRS verantwortlich war. Dadurch konnte eine deutlich größere Transparenz – sowohl für die einzelnen Geschäftsbereiche, als auch für die gesamte Gruppe – sichergestellt werden. Zudem wurden auf der zweiten Führungsebene die Verantwortlichkeiten ausgeweitet, um weitere geeignete Personen für das Management-Team zu identifizieren. Auch auf der Ebene der Projekt- und Bauleiter wurde das Team der Garbe-Gruppe verstärkt. Zeitgleich erfolgte die Einführung einer Lebenszyklus-Ergebnisrechnung für einzelne Projekte, um auch hier weitere operative Optimierungsmaßnahmen abzuleiten. Insgesamt ging es bei den internen Maßnahmen darum, durch Reporting-Systeme für mehr Klarheit bei den finanziellen Kennzahlen zu sorgen, klassische Finanzierungsinstrumente zu implementieren und einen neuen Teamgeist im Unternehmen zu etablieren.

2020 Stärkung des organischen Wachstums

Trendwende: Investitionen in Maschinenpark und Recruiting

Um das organische Wachstum der Gruppe nachhaltig zu stärken, konzentrierten sich die ADCURAM-Experten gemeinsam mit dem Management auf zwei wesentliche Säulen: Im Jahr 2020 erfolgten umfangreiche Investitionen in den Fuhr- und Maschinenpark. Insgesamt elf Spezial-Hydraulikbagger der Premium-Hersteller CAT und Liebherr in der 30-50 Tonnen-Klasse und zwölf LKW von Mercedes Benz und MAN wurden gekauft, um die Fahrzeugflotte der Garbe-Gruppe weiter zu stärken. Auf diese Weise wurden die Kapazitäten im Bereich der komplexen Rückbauprojekte deutlich erweitert und der Vorsprung gegenüber anderen Mitbewerbern in diesem renditestarken Segment ausgebaut. Garbe entwickelte sich durch die geschaffene Infrastruktur mit großem Maschinenpark und drei eigenen Recyclinghöfen zum klaren regionalen Marktführer im Großraum Berlin. Wichtig für diese Entwicklung war zudem die Einführung neuer Recruiting-Prozesse zur Gewinnung von Fachpersonal.

2022 Eintritt in den Infrastruktur-Ausbau

Zukauf der RST Ralf Schmidt Tiefbau GmbH

Das durchgängig stark fragmentierte Marktumfeld bildete ideale Voraussetzung, um die Gruppe nicht nur organisch, sondern auch anorganisch wachsen zu lassen. Einen wichtigen Meilenstein bildete dabei der im September 2022 erfolgte Zukauf der RST Ralf Schmidt Tiefbau. Durch die Übernahme der ebenfalls in Berlin-Brandenburg ansässigen RST konnte die Garbe-Gruppe ihr Portfolio um den Geschäftsbereich Infrastrukturausbau gezielt erweitern. Die RST wurde 1995 gegründet und verfügt über große Erfahrung und Kompetenz im Bereich Multimediatrassen. Dazu gehören unter anderem Glasfaserleitungen und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Als wettbewerbsstarkes Unternehmen im Großraum Berlin war der Tiefbau-Spezialist eine optimale Ergänzung für das Gruppenportfolio– insbesondere im Hinblick auf die positiven Wachstumsprognosen im Bereich des Infrastrukturausbaus.

2023 Übergabe in neue Hände

ADCURAM verkauft Garbe-Gruppe an Heidelberg Materials

Nach mehr als drei Jahren erfolgreicher Partnerschaft erfolgte im Januar 2023 der Verkauf der Garbe-Gruppe an den DAX-30-Konzern Heidelberg Materials AG. Aufgrund der intensiven Optimierungsarbeit bei den Geschäftsprozessen und der Schaffung von Synergien zwischen den einzelnen Unternehmenseinheiten gab es auf Käuferseite ein großes Interesse an der Garbe-Gruppe. Während der Haltedauer von ADCURAM hat sich das Management zu einem gut funktionierenden Team entwickelt. Es wurden untereinander bei Bedarf Ressourcen (Geräte, Mitarbeiter, Projekt-Leads) ausgetauscht und damit das Gesamtunternehmen weiter vorangebracht.

Durch die Einführung von Reporting-Systemen – insbesondere im finanziellen Bereich – und der daraus folgenden Transparenz konnte die wirtschaftliche Entwicklung weiter vorangetrieben werden.

Zum Zeitpunkt des Verkaufs lag der jährliche Umsatz bei rund 58 Mio. EUR. Dieser konnte damit um mehr als zehn Prozent gesteigert werden. Die Zahl der Mitarbeitenden erhöhte sich von 250 auf 280. Für die Zukunft ist die Garbe-Gruppe gut gerüstet. Trotz einer nachlassenden Baukonjunktur steigt der Bedarf an recycelten Baustoffen – einem der Kernprodukte von Garbe.

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