Fallstudie BienZenker / HanseHaus

2013 Ausgangssituation

Die unternehmerische Struktur

Vor dem Einstieg von ADCURAM agierte die Bien-Zenker AG mit ihrem Fokus auf den Holzfertighausbau im mittleren Preissegment als börsennotiertes Tochterunternehmen des österreichischen Marktführers ELK Fertighaus. Die Produktion des ursprünglich als Zimmerei- und Sägewerksbetrieb gestarteten, schnell wachsenden Familienunternehmen wurde vom Hauptstandort in Schlüchtern, Hessen, mit XX Mitarbeitenden geleitet. Zudem war die Geburtsstätte des Unternehmens – ein separates Sägewerk – weiterhin in Betrieb.

2013 Zentrale Herausforderungen

Ungünstige Unternehmensstruktur und operative Hemmnisse

Trotz der zu diesem Zeitpunkt positiven Wachstumsaussichten für den deutschen Fertighausmarkt stand das Traditionsunternehmen vor Herausforderungen: Einerseits zeigte sich, dass die 1983 erfolgte Börsennotierung für ein Familienunternehmen wie Bien-Zenker nicht die ideale Unternehmensstruktur war – unter anderem aufgrund mangelnder Unternehmensgröße und einer damit einhergehenden, unzureichenden Kapitalmarktsituation. Hinzu kam eine sich abzeichnende und notwendige Nachfolgeregelung im Vorstand des Unternehmens.

2013 Startschuss zur Partnerschaft

ADCURAM wird Mehrheitseigentümer

Am 1. Oktober 2013 erwarb ADCURAM mit einem Aktienpaket von rund 89,4% eine Mehrheitsbeteiligung an Bien-Zenker vom damaligen Eigentümer ELK AG. Damit war die Münchner Industrieholding der deutschlandweit erste Finanzinvestor, der das Wachstumspotenzial des Marktsegments der Einfamilienhäuser in Fertigbauweise erkannte. Mit dem Startschuss zur Partnerschaft wurde bei dem Fertighauspionier aus Hessen ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte eingeläutet. Entscheidend dabei war – neben dem langjährigen Know-how in unterschiedlichen Industrien und der strategischen Weiterentwicklung von Unternehmen – insbesondere die Erfahrung von ADCURAM im Umgang mit Kapitalmarktthemen.

Um Bien-Zenker fit für die Zukunft zu machen, initiierte ADCURAM in enger Zusammenarbeit mit dem Management-Team ein umfangreiches Maßnahmenpakt – u.a. mit Fokus auf die Neuausrichtung der Unternehmensstruktur sowie klaren Verbesserungspotenzialen in den Bereichen Einkauf und Produktion.

2013-2014 Neue Unternehmensstruktur

Ausrichtung auf Kosteneffizienz

Als erster, entscheidender Grundstein für die weitere Entwicklung von Bien-Zenker musste zunächst die bisherige Unternehmensstruktur aufgebrochen werden: Innerhalb des ersten Jahres der Partnerschaft schaffte man die Voraussetzungen für das entscheidende Delisting, bei dem die Bien-Zenker AG durch den zügigen Zukauf von Anteilen aus dem Streubesitz und dem anschließend eingeleiteten Squeeze-Out-Verfahren „von der Börse genommen“ wurde.

Dadurch erfolgte im Sommer 2014 die Verschmelzung der einstigen AG auf die mehrheitliche Erwerbergesellschaft. Damit war einerseits der Weg frei, den Transformationsprozess vom einstigen Familienunternehmen hin zu einem hochprofitablen Industrieunternehmen einzuleiten; andererseits verfügte Bien-Zenker somit über die notwendige Corporate Governance Struktur Basis zur Umsetzung aller später folgenden operativen Maßnahmen.

2014-2015 Trendwende

Operative Maßnahmenpakete und strukturelle Kosteneinsparungen

Nachdem mit dem Delisting die Grundvoraussetzungen für eine nachhaltige Unternehmensstruktur etabliert wurden, begann das ADCURAM-Expertenteam gemeinsam mit dem dreiköpfigen Management-Team mit der Umsetzung der strukturellen und operativen Maßnahmen: Ein wichtiger und zeitgleich sensibler Schritt war im Laufe des Jahres 2014 die Schließung des historisch betriebenen Sägewerks aufgrund suboptimaler Standortbedingungen. Als Folge dessen konnte nicht nur erhebliches Working-Capital freigesetzt, sondern zeitgleich der Produktionsprozess durch die Etablierung einer kostensparenden 100-prozentigen Zukauf-Strategie erheblich verschlankt werden.

Bereits während der erfolgreichen Umsetzung der ersten operativen und strategischen Maßnahmen erfolgte im November 2014 durch die Akquisition der Hanse Haus GmbH von der Bayerischen Hausbau / Schörghuber-Unternehmensgruppe die Grundsteinlegung einer zukunftsorientierten Wachstumsallianz. 2015 kam es zur Realisierung von Synergien im Einkauf mit Hilfe eines durchdachten Programms: Bisherige Beschaffungsprozesse und Partnerschaften stellte man im Wettbewerb auf die Probe und realisierte  aus den Ergebnissen gewinnbringende und kostensenkende Effekte. Gleichzeitig gelang es den Experten von ADCURAM die Sachkosten des Unternehmens erheblich zu senken.

2015-2017 Vertriebsoffensive und weiteres Wachstum

Schaffung einer führenden Fertighaus-Gruppe mit drei komplementären Marken

Mit dem Zukauf von Hanse Haus, spezialisiert auf die Herstellung schlüsselfertiger  Fertighäuser im oberen Preissegment, als Schwesterunternehmen von Bien-Zenker wurde der Grundstein zur Bildung einer neuen, wachstumsstarken Fertighaus-Gruppe gelegt.  Durch die benachbarte Lage beider Standorte – Hanse Haus und Bien-Zenker operieren in unmittelbarer regionaler Nähe von knapp 30 Kilometern zueinander – und die komplementären Produktprogramme sowie sich optimal ergänzender Management-Teams konnten schnell wichtige Synergien gehoben werden. Dabei profitierte ADCURAM von den gesammelten Erfahrungen aus der Partnerschaft mit Bien-Zenker, die nun in das neue Unternehmen operativ eingebracht und im Anschluss strategisch umgesetzt wurden. In den kommenden Jahren legten Bien-Zenker und Hanse Haus einen erheblichen Wachstumssprung hin.

2016 gelang ADCURAM der endgültige Durchbruch in der Formierung einer Unternehmensgruppe.. Mit der Gründung der neuen Marke Living Haus erweiterte sich das Produktportfolio der Gruppe um das wichtige Segment der Ausbauhäuser. Das Ergebnis: Die Etablierung einer hochprofitablen Fertighaus-Gruppe mit drei komplementären Produktmarken, jeweils eigenen Vertriebsstrukturen und sich ideal ergänzenden Zielgruppen. An beiden Standorten wurde mit dem Bau neuer moderner Fabrikationshallen die Produktionskapazität erweitert, zudem investierte man die erwirtschafteten Mittel zur Professionalisierung der Fertigung in den Anlagen- und den Maschinenpark. Die Gruppe konnte in jedem Jahre Wachstumsraten deutlich über 10 % realisieren.

2017-2018 weiter auf Erfolgskurs

Übergabe operativer Kompetenzen und Realisierung der Unternehmenssynergien

2017 leitete ADCURAM die angestrebte Übergabe der operativen Geschäftsführungskompetenzen bei Bien-Zenker ein. Nach dem Umbau der Führungsstrukturen in Richtung eines Gruppen-CEOs wurde ein gemeinsamer Geschäftsführers für die Produktion des gesamten Unternehmensverbunds und ein Geschäftsführer Vertrieb für die beiden Marken Bien-Zenker & Living Haus etabliert. Zur optimalen Nutzung der neugeschaffenen Größenvorteile wurden die einzelnen Unternehmen und Vertriebslinien in den Wettbewerb gestellt, mit dem Ziel eine Best Practice zu entwickeln.

Eine tiefgründige Digitalisierungsoffensive trug zudem erheblich zur Professionalisierung der handwerklichen Strukturen bei und markierte einen weiteren Meilenstein bei der Entwicklung des Unternehmens zu einem hochprofessionell geführten Industriebetrieb.

2018 Übergabe in neue Hände

ADCURAM verkauft Fertighaus-Gruppe an Equistone Partners Europe

Nach dem erfolgreichen Abschluss der operativen und strategischen Maßnahmen erfolgte im Januar 2018 der Verkauf der Fertighaus-Gruppe an den europäischen Private-Equity-Investor Equistone Partners Europe. Zum Verkaufszeitpunkt erwirtschafteten Bien-Zenker als auch Hanse Haus jeweils knapp 150 Millionen Euro – eine erhebliche Steigerung zu den Umsatzwerten bei der Akquisition (BZ: 90 Millionen Euro, HH: 70 Millionen Euro).

Das erfolgreiche Management-Team der Gruppe erhielt im Zuge eines Management-Buy-Outs die Möglichkeit, sich am Unternehmen zu beteiligen. Unter der dreijährigen Ägide von Equistone kam es zu keinerlei Veränderungen der strategischen Positionierung – im Mai 2021 wurde die Fertighaus-Gruppe an Goldman Sachs weiterverkauft.

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